Das Alphorn und seine
Geschichte
Das Alphorn ist ein Naturinstrument. Es ist gebaut aus Fichtenholz
(also unsere einheimische Rottanne) je karger und langsamer
sie aufgewachsen ist desto besser, weil das Holz dann härter
ist, ideal ist oberhalb 1200 m. Unsere Hörner sind dreiteilig,
haben eine Länge von 372 cm, eine Wandstärke von 4
bis 5 mm. Außen sind unsere Alphörner zum Schutz
mit Peddigrohr umwickelt, man braucht dazu ca. 150 m davon.
Die Qualität macht zum einen das Holz, zum andern die sorgfältige
Arbeit des Instumentenbauers aus. Um ein Alphorn herzustellen
braucht man ca. 100 Stunden.
Das Alphorn für die
Derendinger Alphornbläser wird von Hand gefertigt.
Karl Haap (Derendingen)
fertigt diese an.
Das Mundstück kann aus verschiedene Holzarten hergestellt
werden, einer spielt auf Ahornholz ein anderer auf Zwetschke
ein anderer wiederum auf einem Buchsbaumholzmundstück und
jeder denkt er habe das Richtige.
Unsere Hörner sind in F gestimmt, entscheidend für
den Grundton ist die Länge. Der Tonumpfang besteht aus
3 Oktaven. Auf dem Alphorn können nur solche Melodien geblasen
werden, die sich aus der Naturreihe der Töne ergeben, das
heißt, bis auf einige wenige, vom Naturinstrument abstammende
Melodien sind Volksliedmelodien nicht spielbar. In der Regel
werden mit dem Alphorn einfache bis zu 2- und 3- stimmige Rufe
und Melodien geblasen. Es ist aber der Stolz der meisten Alphornbläsergruppen
bis zu vierstimmige Melodien von seltsamem Wohlklang hervorzurufen.
Ursprüngliche Bedeutung des Alphorns
Es besteht der Grund zur Annahme, daß das Alphorn aus
dem Heulrohr hervorgegangen ist. Im Gebrauch der Hirten und
Senner fand es seine Verwendung zum Anlocken des Viehs sowie
als Signalton und Verständidungsmittel von Alp zu Alp.
Weil das Alphorn seine Töne weit durch den freien Raum
klingen läßt, konnte mit bestimmten Signalen bei
drohender Gefahr für Mensch und Tier, bei Blitzschlag und
sonstigen Unglücksnöten die Hilfe herbeigerufen werden.
Sicherlich erklang nach Feierabend auch ein friedlicher Alphornruf
als Gruß von Alp zu Alp
Das Alphorn war früher als Standesinstrument der Hirten
überall dort anzutreffen, wo Hirten ihre Herden betreuten.
So findet sich das Alphorn in fast allen Gebirgsgegenden der
Erde: In den Pyrenäen, Skandinavien, Südamerika, Kaukasus
und in Tibet. In der Bauweise haben die Instrumente eine Ähnlichkeit.
In ihren Abmessungen und im Ton sind sie jedoch verschieden.
Auch in der Form gibt es Abweichungen. In den Ostalpen trifft
man die lange, gerade Form, in den Westalpen die gebogene Form.
Das Alphorn ist ein Naturinstrument und nur in der Natur kann
das Instrument seinen ganzen Zauber entfalten.